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Am 21. September 2023 öffnete der Projektleiter Thomas Einwögerer zusammen mit seinem Team die Türen der Fundstelle Kammern-Grubgraben für interessierte Besucher. An diesem Tag hatten die Besucher die einzigartige Gelegenheit, die laufenden Forschungsarbeiten zu besichtigen und mehr über die Bedeutung dieser Fundstelle zu erfahren. Seit 2015 werden dort erneut Forschungsgrabungen durchgeführt, da der Lagerplatz durch außergewöhnliche Steinnbefunde und Funde, darunter zahlreiche Schmuckobjekte, gekennzeichnet ist.
Der Grubgraben bei Kammern gilt als der älteste Freilandfundplatz des Paläolithikums in Österreich und wurde bereits im Jahr 1870 entdeckt. Die Fundstelle erstreckt sich über eine hochgelegene Geländemulde, die zwischen dem nordöstlichen Steilabfall des Heiligenstein und dem Westhang des Gaißberges liegt. Aufgrund der langen Forschungsgeschichte haben sich viele namhafte Forscher um diesen Fundplatz bemüht. Die ersten Grabungen fanden 1922 unter Josef Bayer statt. Eine systematische Erforschung begann jedoch erst 1985-1987 auf Initiative von Friedrich Brandtner, der die Grabungen an Anta Montet-White von der Universität Kansas vermittelte. Weitere Grabungen wurden 1989/90 gemeinsam mit Bohuslav Klíma durchgeführt.
Bei den Grabungen wurden insgesamt fünf Kulturschichten identifiziert, wobei vor allem die Bereiche der Schichten 2-3 umfassend untersucht wurden. Hier konnten auch Strukturen einer Behausung dokumentiert werden. Radiokohlenstoffdatierungen ergaben ein Alter von etwa 18.000-19.000 Jahren für diese Horizonte. Die Fundstelle zeichnet sich durch eine reiche Knochenindustrie aus, die Nadeln mit kleinem Öhr, Elfenbeinspitzen, Spatel, runde Anhänger und gezähnte Knochenartefakte umfasst. Besonders bemerkenswert sind ein Lochstab, das Fragment einer Speerschleuder und eine Flöte aus der Tibia eines Rentiers.
