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Ein Blick hinter die Kulissen der Wasserversorgung in unserer Großgemeinde
Nach den spannenden Besuchen im Stadtarchiv und in der Kläranlage im vergangenen Jahr hatten die Mitarbeiter:innen der Stadtgemeinde heuer die Möglichkeit, das städtische Wasserwerk näher kennenzulernen. Die Führung ermöglichte einen umfassenden Einblick in die Abläufe der regionalen Wasserversorgung, von der Gewinnung über die Aufbereitung bis hin zur technischen Steuerung und Qualitätskontrolle.
Das Team des Wasserwerks rund um Leiter Martin Berner und seine Kollegen Wolfgang Gruber, Josef Strom und Christian Steiner teilte das umfangreiche Wissen in drei Stationen auf. Durch die Gruppen war es möglich, dass alle Teilnehmer:innen die unterschiedlichen Aufgabenbereiche im Detail kennenlernen konnten.
Woher kommt unser Wasser?
In der ersten Station wurde den Teilnehmer:innen erklärt, wie das Wasser überhaupt zum Wasserwerk gelangt. In der gesamten Wasserversorgungsanlage (WVA) der Großgemeinde Langenlois werden aktuell elf Vertikalfilterbrunnen und ein Horizontalfilterbrunnen betrieben. Die Wassermeister gaben einen Überblick über die verschiedenen Brunnenstandorte, die im gesamten Gebiet der Großgemeinde verteilt sind. Darunter etwa die Kampbrunnen aus den 1970er-Jahren, der Schlossbrunnen (Brunnen 8) oder die neuen Brunnen 9a, 9b und 10, die zwischen 2007 und 2009 errichtet wurden. Auch die neu in Bau befindlichen Brunnen im Schutzgebiet des Wasserwerks waren Thema.
Aufbereitung und Qualitätskontrolle
Die zweite Station widmete sich der technischen Aufbereitung des Wassers. Die Teilnehmer:innen erfuhren, wie das Wasser gefiltert, aufbereitet, desinfiziert und natürlich kontrolliert wird. Besonders spannend waren die Geschichten zum Betrieb des Wasserwerks während des Hochwassers und die Erklärung der UV-Desinfektionsanlage im Brunnen Zöbing, durch die dieser wieder in Betrieb genommen werden konnte. Die laufenden Kontrollen sowie die Wartungs- und Reparaturarbeiten wie Pumpentausch oder Rohrbruchbehebungen sind wesentliche Bestandteile der täglichen Arbeit des Wasserwerksteams. Der Wasserbedarf in Langenlois liegt jährlich bei rund 500.000 m³, im Sommer wird pro Tag bis zu 2.800 m³ Wasser benötigt.
Geschichte, Technik und Ausbildung
In der dritten Station ging es um die Geschichte des Wasserwerks und dessen laufende Weiterentwicklung. Bereits 1908 wurde mit der nachhaltigen Wasserversorgung in Langenlois begonnen. Die heutige Anlage wurde 1970/71 errichtet und seither kontinuierlich erweitert. Zuletzt mit dem Bau eines neuen Tiefbehälters, der im August 2023 in Betrieb ging. Technische Herausforderungen wie steigende Preise der nötigen Investitionen oder die Notwendigkeit eines funktionierenden Blackout-Konzepts wurden ebenfalls thematisiert. Besonders beeindruckend war die Information über die PV-Anlage mit 35 kWp am Dach des Wasserwerks um den hohen Strombedarf, derzeit 20.000 bis 22.000 kWh monatlich, langfristig nachhaltiger zu decken.
Darüber hinaus wurde auch die Ausbildung und Zertifizierung der Wassermeister erklärt. Alle vier im Wasserwerk tätigen Fachkräfte verfügen über das Wassermeister-Zertifikat und sind somit bestens qualifiziert für die vielfältigen Aufgaben rund um die Versorgungssicherheit in der gesamten Großgemeinde inklusive der Katastralgemeinden. Jeder Mitarbeiter kann alle Aufgaben im Wasserwerk erledigen, um bestens auf alle Fälle vorbereitet zu sein.
Ein informativer Tag mit nachhaltigem Eindruck
Der Besuch bot den Mitarbeiter:innen der Stadtgemeinde nicht nur faszinierende Einblicke in die tägliche Arbeit des Wasserwerks, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Komplexität und Bedeutung einer funktionierenden Wasserversorgung.
Ein herzlicher Dank gilt dem gesamten Team des Wasserwerks für die professionelle Vorbereitung und Durchführung der Besichtigung und für den gemütlichen Ausklang. Ein informativer Tag und die Gewissheit, die Wasserversorgung unserer Gemeinde ist in besten Händen.