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In den letzten Wochen haben wir alle gemeinsam eine intensive und herausfordernde Zeit durchlebt, die uns eindrucksvoll vor Augen geführt hat, wie stark unsere Gemeinschaft in der Großgemeinde Langenlois ist. Bereits am 11. September informierte die Bezirkshauptmannschaft Krems die Stadtgemeinde über einen erhöhten Wasserstand des Kamps, verursacht durch gesteigerte Durchflussmengen der Kraftwerke. Ab diesem Zeitpunkt häuften sich die Meldungen, und die Ereignisse überschlugen sich förmlich.
Am Freitag, den 13. September, wurden unsere Feuerwehren zu einem Hochwassereinsatz alarmiert.
Die Prognose erinnerte an die verheerenden Ereignisse von 2002. Sofort versammelten sich die Einsatzkräfte in den Feuerwehrhäusern und im Rathaus der Stadtgemeinde wurde ein Krisenstab eingerichtet, der rund um die Uhr besetzt war.
Mehrmals täglich wurden unter Einbeziehung aller beteiligter Organisationen in strukturierter Form alle Notwendigkeiten besprochen. Man hatte immer das Gefühl auf alle Eventualitäten bestmöglich vorbereitet zu sein. Ab dem folgenden Tag wurde unser Gebiet offiziell zum Katastrophengebiet erklärt. Evakuierungen im Ortsteil Haindorf mussten durchgeführt werden – eine Herausforderung, die jedoch reibungslos gemeistert wurde.
Notquartiere wurden in der Gartenbauschule eingerichtet und vom Roten Kreuz betreut. Inmitten dieser kritischen Situation sahen wir uns auch mit Falschmeldungen über den Staudamm Kronsegg und die Trinkwasserversorgung konfrontiert, gegen die immer wieder angegangen werden musste. Die Umstände ließen kaum Raum für Schlaf; fast eine Woche lang waren unsere Blaulichtorganisationen sowie das Team der Stadtgemeinde Langenlois unermüdlich im Einsatz, um den steigenden Wasserständen des Kampes und des Lois- und Sirnitzbaches entgegenzuwirken.
Trotz der erschwerten Bedingungen waren innovative Ideen gefragt. So gelang es, den Ortsteil Haindorf nahezu gänzlich vor Wassereintritt zu schützen. Durch gezielte Maßnahmen wurden die Kanalstränge, die durch die B34 führen, gesichert und die enormen Wassermengen mit Hochleistungspumpen abgeleitet. Auch entlang des Kampes wurden zahlreiche präventive Schritte unternommen. Im Bereich des Lois- und Sirnitzbaches war ein 30-jähriges Hochwasser vorhergesagt; doch dank einer dynamischen Steuerung des Abflusssystems für den Stausee Kronsegg konnten größere Schäden abgewendet werden. Besonders erfreulich war, dass der Hochwasserschutz im Ortsteil Zöbing sein Ziel voll erreichte. Anders als in vielen Regionen war zu jeder Zeit die Trinkwasserversorgung sichergestellt und das Abwassersystem voll intakt.
Gott sei Dank sind die ursprünglichen Prognosen nicht in vollem Ausmaß eingetreten und bereits am 17. September konnte mit den Auspump- und Aufräumungsarbeiten begonnen werden. Bis zum 20. September waren alle erforderlichen Straßen und Feldwege wieder befahrbar, sodass für viele wieder Normalität in den Alltag einkehren konnte.
Ein großes Dankeschön gilt allen Blaulicht-organisationen, die in dieser kritischen Phase zusammenarbeiteten. Auch die enge Kooperation mit unserem Krisenstab im Rathaus
trug maßgeblich dazu bei, dass die extrem fordernde Situation so gut gemeistert werden konnte. Besonders hervorzuheben sind aber unsere örtlichen Feuerwehren, die fast unmenschliches leisteten. Bei strömendem Regen wurde Tag und Nacht für den Schutz der Bevölkerung gearbeitet. Euer unermüdlicher Einsatz verdient höchste Anerkennung, Langenlois ist stolz auf euch!
Besonderer Dank gebührt auch den unzähligen freiwilligen Helfer:innen aus unserer Bevölkerung, die sich bereitwillig zum Sandsäcke befüllen zur Verfügung stellten, Unterkünfte boten oder Verpflegung organisierten. Euer Engagement ist von unschätzbarem Wert und zeigt einmal mehr den starken Gemeinschaftsgeist unserer Stadtgemeinde.
Nur gemeinsam konnten wir das Schlimmste verhindern. Gemeinsam schützten wir Langenlois und gemeinsam waren wir stark! Der gute Boden Langenlois ist das Fundament unseres Handelns – gemeinsam stark in schwierigen Zeiten!
Ein herzliches DANKESCHÖN an alle!